Sieger kommen aus Hehn

Neun Stunden in einem fiktiven, aber in der Realität eiskalten „Einsatzland“ unterwegs waren jetzt fünf Mönchengladbacher Bundeswehr-Reservisten.

 

Sterne funkelten über dem knirschenden Schnee auf den Höhen rund um Overath im Bergischen Land, als das Quintett in tiefer Nacht neun Stunden lang an 15 Stationen auf den Prüfstand kam - Köpfchen, Kraft und Kondition waren gleichermaßen gefragt bei den Erste-Hilfe-Tests, sportlichen Herausforderungen, kniffligen Wissensabfragen und zahlreichen infanteristischen Aufgaben.
Es galt, in einem angenommenen Krisenland an der Autobahn 4 die Konfliktparteien zu trennen und den Waffenstillstand zu überwachen. Im Schlauchboot ging es über das Flüßchen Agger, die Ausrüstung schwamm in einer Zeltbahn verpackt am Seil hinterher. Anschließend konnte der Hehner Erich Genenger seinen Rucksack regelrecht ausgießen, die patschnassen Handschuhe gefroren schnell. Doch Hauptsache war die erkämpfte drittschnellste Zeit. Gleich fünfmal kamen drei der fünf Gladbacher im Team „Alpha 15“ der Reservistenkameradschaft Hehn auf den ersten Platz, so auch bei den ungewöhnlichen Aufgaben „Seilklettern auf einen Baum“ oder „Auflösen einer illegalen Straßensperrung“.
Am schwankenden Seil über einen Bach, als Spähtrupp zu Fuß knapp 20 Kilometer bergauf und bergab, Orientierung per Kompass gegen die unerbittliche Stoppuhr - der Nacht-Militärwettkampf „Polarstern“, ein traditioneller Härtetest für aktive Soldaten und Reservisten im Bereich des Verteidigungsbezirkskommandos 31 Düsseldorf, ließ trotz der Temperaturen den Schweiß in Strömen fließen. Um so größer war die Freude, als beim Antreten am Morgen der Leitende, Oberstleutnant Hans-Peter Weyers, feststellte, dass „unerklärlicherweise“ nicht die jungen Teams des Wachbataillons oder der Objektschutzstaffel der Luftwaffe gesiegt hatten, sondern mit 1091 Punkten die vermutlich doppelt so alten Reservisten vom Niederrhein. Mit der RK Bad Neustadt-Gummersbach (1045) und der RK Lindlar (1007) folgten zwei Reserve-Teams aus der Region.
Das anschließende Siegerfoto mit Oberst d.R. Helmut Michelis (50), Major d.R. Wolfgang Heyn (46) und Hauptfeldwebel d.R. Erich Genenger (42) existiert übrigens in ähnlicher Form bereits dreimal: Auch 2000, 2001und 2003 war der Siegerpokal nach Hehn gegangen. Zufriedenstellend schnitten Oberstleutnant Erich Oberem und Oberefreiter Markus Stops mit ihren beiden Gruppen ab: Platz sechs und Platz 22 konnten sich ebenfalls sehen lassen in einem internationalen Starterfeld mit Deutschen, Niederländern, Belgiern und Polen.

Die RK Hehn mit dem Siegerpokal.

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