Louise Gueury ist ausgezogen

Über 100 Jahre gehörte Louise Gueury zum Inventar der Hardterwald-Klinik. Gestern ist sie ausgezogen. Horst Imdahl, der Geschäftsführer der Städtischen Kliniken Mönchengladbach, übergab ein lebensgroßes Gemälde, das die berühmte Mönchengladbacherin zeigt, an Dr. Karlheinz Wiegmann. Chefarzt Dr. Thomas Jaeger war traurig, als der Leiter des Museums Schloss Rheydt das Gemälde abmontieren ließ. "Es ist schwer, sich von Louise zu trennen", sagte er. Zusammen mit dem Gemälde, das am Eingang der Klinik die Besucher begrüßte, wurden zwei weitere Gemälde übergeben. Eines zeigt den ehemaligen Oberbürgermeister Hermann Piecq und eines den ersten Stabsarzt Dr. Wilhelm Schäfer. Außerdem konnte sich Museumsleiter Wiegmann über ein Weihrauchgefäß und eine Monstranz freuen.

 

Im Juli beginnt der Umbau
 
"Louise Gueury ist ein Stück Stadtgeschichte. Das Museum ist daher der richtige Platz für das Bild", sagt Horst Imdahl. An seinem alten Standort kann es nicht bleiben. Ab Juli entsteht auf dem Gelände der Hardterwald-Klinik ein Rehabilitationszentrum für Herz-Patienten, das von der Eifel-Höhen-Klinik betrieben wird. "Einige Dinge von hier sind schon umgezogen. Am 18. Juni findet der richtige Umzug statt", erzählt Imdahl. Dann wird die Arbeit im Neubau am Elisabeth-Krankenhaus aufgenommen. "Dort stehen uns moderne Geräte zur Verfügung. Zudem hat jedes Zimmer eine behindertengerechte Nasszelle", erklärt Dr. Thomas Jaeger. Ein bisschen bleibt Louise Gueury dem Klinikpersonal jedoch erhalten. "Ein kleines Portrait von ihr zieht mit nach Rheydt", sagt Horst Imdahl. Das Gemälde, das die im Jahr 1900 gestorbene Händlerstochter zeigt, wird ab Juli in der Dauerausstellung zur Stadtgeschichte im Museum Schloss Rheydt zu sehen sein. Gemalt wurde es nach Gueurys Tod. 1902 wurden vom damaligen Kuratorium der Volksheilstätte Entwurfskizzen für ein Großgemälde in Auftrag gegeben. Die beiden Düsseldorfer Künstler Carl Murdfield und Laurenz Schäfer wurden mit den Skizzen beauftragt. Die Vorgabe war, Louise Gueury sitzend zu zeichnen. Während sich Murdfield an die Vorgabe hielt, zeigte Schäfer Gueury in einer stehenden Position. Damit setzte er sich gegen seinen Konkurrenten durch und erhielt den Auftrag. Zuvor hatte er bereits Mitglieder der deutschen Kaiserfamilie portraitiert. Das Bild von Louise Gueury zeigt sie im Alter von 30 Jahren auf einem Sockel stehend in einem schwarzen Kleid. Im Bildhintergrund ist die Hardterwald-Klinik zu sehen.

Louise Gueury wurde nur 46 Jahre alt und starb wie ihr Vater und ihr Bruder an den Folgen von Tuberkulose. Da sie unverheiratet war, vererbte sie große Teile ihres Reichtums caritativen Einrichtungen. Rund 30 Millionen Euro, damals eine Million Reichsmark, erhielt die Stadt Gladbach mit der Auflage, davon eine Volksheilstätte für Lungenkranke in waldreicher Umgebung zu bauen. Heute ist sie als Hardterwald-Klinik bekannt.

Quelle: RP-Online.de

Am Montag wurde ein Großgemälde der berühmten Mönchengladbacherin, das über 100 Jahre im Eingangsbereich der Hardterwald-Klinik hing, abmontiert und dem Museum Schloss Rheydt übergeben. Dort ist es ab Juli in der Ausstellung zur Stadtgeschichte zu sehen.

Foto: Illgner

 

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