Von der Scheune in die Kirche

Donnerstag feiern die Katholiken in den Stadtteilen und Honschaften Fronleichnam. In einigen Gemeinden begeht man das Fest noch ganz traditionell mit einer Prozession. So zum Beispiel in Kothausen.

 

Der Scheune von Familie Windeck in Kothausen wird heute eine besondere Ehre zuteil. Sie dient für einen Tag als Gotteshaus. "Wir haben einen Ort der Mitte gesucht und hier gefunden", erläutert Schwester Stefanie, Gemeindereferentin von St. Mariä Heimsuchung in Hehn.
 
Mit "Ort der Mitte" meint sie einen Ort, der in der Mitte zwischen Dorthausen, Günhoven und Hehn liegt. Denn diese drei Gemeinden machen mit bei der Fronleichnamsprozession der GDG (Gemeinschaft der Gemeinden) Mönchengladbach-Südwest. Gestern halfen über Tag schon ehrenamtliche Helfer aus allen drei Gemeinden mit, die Scheune auszuräumen und besenrein zu fegen.

Eine Art "Katholische Demo"
 
Am Abend kamen dann Transporter aus allen drei Gemeinden an, die den Altar und jede Menge Stühle brachten. "Wenn wir alle gemeinsam anpacken, schaffen wir das Aufbauen in einer halben Stunde", sagt Schwester Stefanie.
 
Bis zu 350 Leute passen in die Scheune, wenn alles fertig ist. Die Vorbereitungen starten jedes Jahr nach der Erstkommunion. "Dann treffen wir uns und fangen an zu planen. Generell geht das aber alles recht schnell, schließlich sind das bewährte Strukturen", betont die Schwester. Damit jeder mal dran kommt, wechseln sich die Gemeinden mit der Ausrichtung der Feierlichkeiten jährlich ab.

Um neun Uhr geht die Messe in der Scheune los. "Dort wird dann das Brot gesegnet, der Leib Christi", sagt Schwester Stefanie. Der Brotlaib wird anschließend in einer Monstranz durch die Felder von Kothausen bis in die Kirche nach Dorthausen getragen, wo dann der Schlusssegen gegeben wird. "Wir singen und beten dann auf der Strecke und das Ganze sieht so ein bisschen wie eine Katholische Demo aus", ergänzt Schwester Stefanie lachend. Außerdem tragen die Gemeindemitglieder einen bunten Baldachin, auch "Himmel" genannt, über der Monstranz. Die Kommunionskinder können an diesem Tag noch einmal ihre feinen Kleider und Anzüge rausholen und stolz noch einmal anziehen.

Die Strecke ist rund zwei Kilometer lang, also für jedes Gemeindemitglied gut zu bewältigen. Bleibt die Frage, wie das Wetter wird. "Bei Regenwetter müssen wir natürlichleider in der Scheune bleiben", sagt die Gemeindereferentin.
 
Auch in den anderen GDG (Gemeinschaft der Gemeinden) in Mönchengladbach wird heute gefeiert. Viele verzichten jedoch auf die Prozession und veranstalten lediglich eine Messe.

Quelle: RP-Online

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