Landwehr wie vor 500 Jahren

Seit 2001 wird die Hehner Landwehr nach und nach rekonstruiert. Dafür müssel die Gewächse gestutzt und neue Arten gepflanzt werden. In ein paar Jahren wird die Landwehr dann wieder einen dichten Wall bilden und ein Paradies für Vögel und Kleintiere sein.

 

Die Pflege und Rekonstruktion der Hehner Landwehr geht in die nächste Runde. Im Januar werden die Fällmaßnahmen dafür fortgesetzt. Im Frühjahr neue Sträucher und Bäume für den markanten Grünstreifen entlang des Rennbahnweges gepflanzt. Die Landwehr zwischen dem Hardter Wald und Heiligenpesch - eine waldähnliche Ansammlung von Eichen, Buchen und Birken - ist ein geschütztes Bodendenkmal. Dies ist für die meisten Spaziergänger aber wohl erst auf den zweiten Blick erkennbar.

Überbleibsel aus dem Mittelalter

Die Landwehren in und um Mönchengladbach entstanden im 14. und 15. Jahrhundert. Im Mittelalter wurden damit Grenzen befestigt. Zwei oder drei Wälle und dazwischen tiefe Gräben bildeten einen guten Schutz vor Eindringlingen. Dafür wurden die Gehölze auf den Wällen immer kurz geschnitten. So entstand eine recht undurchdringliche Strauchhecke aus verschiedenen Planzenarten.
In den letzten Jahrzehnten wurde die Landwehr allerdings kaum mehr gepflegt, die Pflanzen nicht mehr gestutzt. "Deshalb wachsen auf der Landwehr jetzt große Bäume und es gibt viel weniger Planzenarten", erklärt Förster Werner Stops.
Im Jahr 2001 wurde mit der Renaturierung der Hehner Landwehr begonnen. Im Januar gehen die Fällungen weiter. "Wir machen das abschnittsweise, damit auch die verschiedenen Wachstumsphasen zu sehen sind", sagt der Förster.
"Zuerst wird das Gelände durchforstet, dann, im zeitigen Frühjahr, mit dornigen Sträuchern wie Schlehe und Weißdorn neu bepflanzt." Die dornigen Sträucher sind von großer Bedeutung für die heimischen Tiere. Nicht nur, dass die Früchte vielen Vögeln bis weit in den Winter als Nahrung dienen und das dichte Geäst mit den langen Dornen die Nester vor Feinden schützt. Da die Schlehe als eine der ersten Pflanzen im Frühjahr blüht, ist sie auch sehr wichtig für viele Insekten, die nach einem langen Winter wieder zu Kräften kommen müssen. So sind die Blätter dieses Strauches zum Beispiel Nahrung für über 50 Arten von Schmetterlingsraupen.

Bald wieder ein Vogelparadies

In ein paar Jahren wird die Landwehr dann wieder ein Paradies für Vögel und Insekten sein. Förster Werner Stops weiß: "Durch die neuen, niedrigen Sträucher und Büsche zwischen den höheren Bäumen wird es dann wieder viele Brutmöglichkeiten für Kleinvögel geben." Und so kommt wieder Leben in die Landwehr.

Quelle: Rheinische Post

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