Hardterwald-Klinik bald "Herzenssache"?
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- Veröffentlicht: Freitag, 01. Mai 2009 00:00
- Geschrieben von Ingo Lenzen
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Die Stadt will aus der Hardterwaldklinik ein topmodernes herzchirurgisches Zentrum machen. Berater ist der renommierte Spezialist Professor Körfer. Experten sprechen von einer einmaligen Chance und lukrativem Geschäft.
3000 Operationen pro Jahr, Transplantationen, das Einsetzen von Kunstherzen, Vorsorge und Rehabilitation auf einem Gelände – Mönchengladbach könnte im Umkreis von 100 Kilometern zur führenden Klinik zur Behandlung von Herzerkrankungen werden. Davon ist Professor Reiner Körfer überzeugt, einer der bekanntesten deutschen Herzspezialisten, der bis vor kurzem das Herzzentrum in Bad Oeynhausen leitete. „Die Hardterwaldklinik mit ihrem wunderbarem Umfeld und ihrer hervorragenden Verkehrsandbindung ist der beste Standort, den man sich überhaupt vorstellen kann“, sagte Körfer gestern der RP.
Gallionsfigur Körfer
Das findet auch Wilfried Jakobs, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg. „Die Chance für die Stadt Mönchengladbach ist einmalig. Und einen besseren Berater als die Gallionsfigur Körfer gibt es nicht“, so Jakobs. Experten werten die Chance für Mönchengladbach als besonders groß, da die bestehenden Herzzentren in Krefeld und Aachen schwächeln. Zudem gehören Herzzentren im Bereich der Krankenhausversorgung zu den lukrativsten Betätigungsfeldern.
Das wissen auch die Mönchengladbacher Politiker. Oberbürgermeister Norbert Bude bestätigte gestern der RP, dass die Stadt Körfers Konzept kennt. „Ich halte das für einen tollen Ansatz, den wir unbedingt verfolgen sollten“, so Bude. Der Landtagsabgeordnete Norbert Post hatte schon vor einigen Wochen in der RP gefordert, sich um ein Herzzentrum in Mönchengladbach zu bemühen. Auch Horst Imdahl, Geschäftsführer der Städtischen Kliniken, ist begeistert von den Plänen. Er informierte gestern seine Mitarbeiter über die Option.
Um sie umzusetzen, bedarf es allerdings politischen Geschicks. Denn die Kommune selbst will das Herzzentrum führen, möglicherweise unter Beteiligung weiterer Mönchengladbacher Krankenhäuser. Eine private Krankenhauskette wie Sana oder Helios will Oberbürgermeister Bude nicht ins Boot holen. Allerdings müssten rund 35 Millionen Euro unter anderem für Neubauten investiert werden. Der mögliche Umsatz wird auf 35 Millionen Euro pro Jahr beziffert. 200 zusätzliche Arbeitsplätze sollen entstehen. Das Vorbild Bad Oeynhausen hat 1300 Stellen und einen Umsatz von 150 Millionen Euro.
Dir größte Hürde ist der Krankenhausbedarfsplan des Landes. Er regelt, wo es wie viele Betten gibt. Wilfried Jakaobs rät zu raschem Handeln und langem Atem: „Die Politik sollte sich von möglichen Schwierigkeiten am Anfang nicht beirren lassen.“ Professor Körfer ist überzeugt, dass das Zentrum erfolgreich würde. „Das würde ein echter Leuchtturm“, so Körfer.
Quelle: Rheinische Post

Die Hardterwald-Klinik
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