Eine Treppe zu Jesus

Theodor Jöbges war ein kluger Mann. Ende des 19. Jahrhunderts stellte der Pfarrer der Pfarre St. Mariae Heimsuchung im Wallfahrtsort Hehn im Südwesten von Mönchengladbach fest, dass die Zahl der Wallfahrer durch den Kulturkampf gesunken war. Also ließ er 1894 eine Grottenanlage mit Heiligenfiguren errichten, die die Wallfahrt wieder attraktiver machen sollte.

Von dieser Idee profitieren auch die Besucher von heute, denn die Hehner haben die mehrteilige Anlage aus Tuffstein bis heute erhalten. Gleich links von der Kirche St. Mariae Heimsuchung steht eine kleine Grotte mit dem Heiligen Rochus. Der Legende nach war dieser 1317 nach Rom gepilgert. Da passt es gut, dass er in Hehn nun die Wallfahrer begrüßt. Wer links an der Kirche vorbeigeht, gelangt zur Lourdesgrotte. Diese stellt die Erscheinung der Mutter Gottes in Lourdes nach. Fünf Steine aus der Grotte in Lourdes sind dort eingelassen. Im unteren und größeren Teil der Lourdesgrotte steht eine 45 Zentimeter große Kopie des so genannten Prager Jesuleins. Das Original der Figur steht im Karmeliterkloster in Prag.

In den Hehner Grotten stehen die 14 Nothelfer. Dazu gehört auch der Heilige Christophorus, der das Jesus-Kind auf den Schultern trägt. Die Anlage wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet.


Foto: Ilgner

Rechts davon befindet sich das größte Werk der Anlage: die Grotte der 14 Nothelfer. Diese besteht zum einen aus einer Treppe, die auf der einen Seite hoch- und der anderen Seite hinunterführt. An dieser Treppe stehen die 14 Nothelfer, Figuren aus Terrakotta, von der Heiligen Barbara bis zum Heiligen Christophorus, die man in dieser Zusammenstellung eher in Süddeutschland vermutet. Damit wollte Pfarrer Jöbges vermutlich daran erinnern, dass für alle Nöte Heilige angerufen werden können.

Foto: KLXM.de

An der höchsten Stelle der Grotte ist ein Kreuz aufgestellt, an dem Jesus den Opfertod stirbt. Das Hinaufsteigen zum Kreuz symbolisiert eine Pilgerfahrt zur ewigen Seligkeit im Himmel. Im Gewölbe, über das die Treppenstufen führen, hält eine Marienfigur Jesus in den Armen, nachdem er vom Kreuz genommen wurde. Diese so genannte Pietá verweist auf die Heilige Mutter Gottes, die als 15. Nothelferin gilt. Die Dankestafeln um die Darstellung herum belegen, dass sich auch in Hehn viele an Maria gewandt haben.

Quelle: Rheinische-Post

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