Spray one world - in Hehn

Sie heißen Ami, Kj263, Etnik, Binho und Worm: Unter dem Motto "Sprayoneworld" besprayen fünf internationale Künstler die Turnhalle in Hehn. Am Samstag wird das Kunstwerk fertig. Die Turnhalle wird ein Hingucker für Pilger.

Der Startschuss ist gefallen: Die fünf Sprayer Ami, Kj263, Etnik, Binho und Worm aus Deutschland, Italien, Brasilien und Russland haben ihr Kunstwerk an der Turnhalle in Hehn begonnen. Sie besprühen die gesamten Wände mit bunten Mustern und Skulpturen, damit künftig illegale Sprayer der Turnhalle fern bleiben.

In familiärer Stimmung wurden im Familiengottesdienst Farben aus einer Schatzkiste genommen. Diese sollen symbolisch für das gesamte Projekt "Sprayoneworld" stehen. "Es ist wichtig, dass es ein Zusammenspiel von Kunst, Kirche und Tradition gibt", sagt Schwester Stefanie Kallenborn, Begründerin des Projekts "Sprayoneworld".
Nachdem die Turnhalle in den vergangenen Jahren oft Schauplatz von Vandalismus gewesen ist, hatte Schwester Stefanie die Idee, aus dem illegalen Sprayen ein legales Sprayen, zu machen. "Viele Pilger kommen jedes Jahr nach Hehn. Da die Pfarrei mit allen ihren Sehenswürdigkeiten direkt neben der verschmierten Turnhalle liegt, mussten die Pilger zwangsläufig daran vorbei laufen und die unerlaubten Schriftzüge und Schmierereien sehen", erklärt Schwester Stefanie weiter.
Für ungeduldige Schaulustige steht auf der großen Showbühne bereits das Modell der fertigen Turnhalle. "So können die Zuschauer schon mal sehen, wie die Turnhalle am Samstag aussehen wird", sagt Schwester Stefanie begeistert. Jeder, der Interesse hat, kann auf Folien, die ebenfalls neben der Turnhalle angebracht sind, selbst sein eigenes, kleines Kunstwerk entstehen lassen und ausprobieren, wie es ist, mit einer Spraydose umzugehen. Auf der Showbühne geben verschiedene Künstler die ganze Woche nebenher ebenfalls Vollgas. Ob HipHop, Reggae, Soul oder Schlager – für jeden ist etwas dabei.

Es sei wichtig, dass neben dem Sprayen auch die Möglichkeit besteht, ausgelassen zu feiern. Es solle ein familiäres Miteinander sein, damit sich jeder wohl fühlt und Vorurteile gegenüber Sprayen verschwinden, betont Schwester Stefanie.
Das Hauptaugenmerk liegt auf den Sprayern, die bis spät abends damit beschäftigt sind, die Turnhalle zu verschönern. Die Besucher können den Künstlern dabei gerne zuschauen. "Es ist interessant zu sehen, wie sich das Kunstwerk entwickelt und wie vielseitig das Sprayen sein kann", lobt Guido Ahrendt, Leitungsteam Pfarrgemeinderat und Koordinator Wallfahrtsprojekt.

Der Tag wird jeden Abend mit einer Meditation in der Kirche beendet, so dass die Verbindung zwischen der Gemeinde und dem Graffiti-Event immer präsent bleibt.

Jeden Tag gibt es in der Turnhalle ein vielseitiges Rahmenprogramm mit Musik, Kaffee und Kuchen und vielen Workshops rund um das Thema Sprayen. Ein Coach wird Dienstag, Mittwoch und Donnerstag erklären, wie Sprayen eigentlich funktioniert. Außerdem zeigt er, was zu beachten ist, wenn man eine Spraydose benutzt.
Den Höhepunkt bildet die Einweihungsparty der besprühten Turnhalle am kommenden Samstag, 19. Oktober ab 11 Uhr. Neben der Heiligen Messe, Live-Graffiti und Performances, sind auch die fünf Sprayer, Oberbürgermeister Norbert Bude, das Musiktrio Rosario und Borussia-Maskottchen Jünter dabei.
Bereits jetzt sind alle Beteiligten gespannt, wie die Pilger auf die Turnhalle reagieren. "Meine Führungen durch die Kirche und die Grottenanlage werden bald auch an der Turnhalle vorbei gehen. Wir sind bestimmt ein innovativer Wallfahrtsort", sagt Schwester Stefanie.

Quelle: RP-Online

 

Fünf international bekannte Sprayer sollen im Auftrag der Pfarre St. Mariä Heimsuchung die Turnhalle in Hehn verschönern. Unter dem Motto "Fair Play" soll auch Aufklärungsarbeit zum Thema legale Graffiti geleistet werden.
Foto: Anne Peters

Nicht nur die internationalen Sprayer-Stars dürfen in Hehn ran. Auch der Nachwuchs kann sich betätigen: Unser Foto zeigt (v.l.) Jonas Dumke, Kai und Piet Schaath und Jakob Dumke. Foto: Isabella Raupold

 

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