Dorthausen muss die Kirche aufgeben

Die Gemeinschaft der Gemeinden Rheindahlen besteht aus sieben Gotteshäusern und Gemeinden. Künftig werden dort an den Wochenenden nur noch sechs statt neun Messen gefeiert. Das trifft alle – am meisten aber Dorthausen.

 

Die Sorgenfalten stehen Pfarrer Harald Josephs auf der Stirn. Ungezählte Stunden hat er gemeinsam mit den Pfarreiräten und dem Pastoralteam nachgedacht, diskutiert, verworfen und letztlich Entscheidungen treffen müssen. Diese wurden gestern bekanntgegeben. Es geht schlicht und ergreifend darum, die Zahl der Wochenend-Gottesdienste von neun auf sechs zu reduzieren. Und diese Maßnahme trifft alle Gotteshäuser – neben Rheindahlen sind das Günhoven, Mennrath, Gerkerath, Broich, Hehn und Dorthausen. Getroffen hat es ganz besonders die Gemeinde Dorthausen. In der Kirche St. Christophorus wird nämlich ab dem 1. Juli definitiv kein Sonntagsgottesdienst mehr stattfinden. Das ist die gravierendste Folge der Beratungen. "Das war eine ganz schwere Entscheidung", sagt Pfarrer Josephs. "Aber es gibt keine andere Chance. Wir mussten deutliche Einschnitte vornehmen, damit das Gesamtgebilde überhaupt noch funktionieren kann."

Der Hintergrund: Bisher gab es an jedem Wochenende des Jahres insgesamt neun Gottesdienste in sieben Gotteshäusern. Es war aber seit einiger Zeit bereits erkennbar, so Harald Josephs, dass die verfügbaren Leiter dieser Gottesdienste (ehrenamtliche und hauptamtliche) an ihre Grenzen gestoßen sind und auch die Gottesdienstbesucherzahlen sehr unterschiedlich waren, und tendenziell leicht zurückgingen. Für die Heiligen Messen stehen drei Priester zur Verfügung. "Pfarrer Otten ist priesterlicher Mitarbeiter für unsere Gemeinden, muss aber, was vielen bekannt ist, sehr und immer mehr auf seine Gesundheit achten. Dazu gehört auch, dass er künftig weniger Gottesdienste feiern wird", sagt Pfarrer Josephs. "Pfarrer Bomanns ist im Hauptberuf Pfarrer und Studienrat am Albertus-Magnus-Gymnasium in Dülken und hilft uns freiwillig und ehrenamtlich mit einer Heiligen Messe am Wochenende. Er wird deshalb auch nicht formal als priesterlicher Mitarbeiter bei uns geführt." Somit bleiben die Eucharistiefeiern zunehmend in den Händen von Pfarrer Josephs. Er muss die Schulgottesdienste, Exequien mit Heiliger Messe, Trauungen, Werktagsmessen und Sonntagsmessen zelebrieren. "Auch ich muss meine Grenzen berücksichtigen."

Grundlage der Beratungen war die Prämisse, dass alle drei Pfarreien in Broich, Hehn und Rheindahlen einen Beitrag zu Veränderung leisten müssen. "Dies ist gelungen", sagt Harald Josephs. "In jeder der drei Pfarreien gibt es künftig einen Gottesdienst weniger. Es wird ab dem 1. Juli in der Regel drei Eucharistiefeiern und drei Wortgottesdienste in unseren Kirchen geben." Das sieht im Einzelnen so aus: Samstags beginnt um 17.30 Uhr die Messe in St. Helena Rheindahlen. Dies wird die zentrale Vorabendmesse für alle Gemeinden.

Sonntags gibt es um 9 Uhr eine Wortgottesfeier im Wechsel zwischen Mennrath und Gerkerath.

Quelle: RP-online

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