Heiteres und Besinnliches auf Platt

Die Förderung und Erhaltung der plattdeutschen Sprache hat sich der Verein "Talk-About-Us" (sprich über uns), neben der internationalen Plattform für die Hehner Vereine, zur Aufgabe gemacht.
In diesem Jahr kann er zehnjähriges Bestehen feiern.
Seit 2003 gibt es alljährlich einen großen Mundartabend, der viele Interessenten anlockt. Darüber hinaus kommt stets ein kleiner Kreis zusammen. Jetzt war es wieder soweit.

 

Knapp ein Dutzend Mundartfreunde kam ins Hehner Pfarrheim, um sich an heiteren oder auch besinnlichen plattdeutschen "Stöckskes" zu erfreuen.
Zu Gast war auch der Sprecher der Gladbacher Mundart-Autoren Kurt P. Gietzen.
Von Anfang an gehört Helene Walbeck zu den eifrigen Besuchern. Mit zwölf Jahren kam sie nach Hehn. In ihrer Großfamilie mit sieben Kindern wurde viel "Platt jekallt", und so lernte sie die Sprache fast spielend. "In Hehn fühle ich mich wohl und möchte nicht mehr weg von hier", versichert sie. Für Feiern im Familien- und Freundeskreis hat sie schon so manchen Beitrag in Platt geschrieben. Inzwischen lässt sich auch Tochter Ellen Franken kaum einen Mundartabend entgehen.
"Ich begrüße treue Gesichter", hieß Klaus Cörstges sein Auditorium herzlich willkommen. Zum Auftakt gab es zwei Lieder von Hotte Jundbluth mit Texten zum Mitsingen. Das Lied von "Jupp, Eu, Drickes on ech" erzählte von den lustigen Jugendstreichen des Quartetts, vom "Pruume klaue bee Pastoor" bis zum Füttern der Katze mit Schnaps.
Helmut Lenzen trug zwei Geschichten von Charly Jansen aus dem Rheindahlener Landboten vor. Eine davon erklärte den Unterschied zwischen "Faste on Spare" wie folgt: "Faste is vörr de Kirk on Spare vörr de Politik". (Fasten ist für die Kirche und Sparen für die Politik.)
Schmunzeln und zustimmendes Nicken rief ein Beitrag von Kurt P. Gietzen hervor. "Wie et fröher woar" beschrieb das damalige Leben einer Familie mit zehn Kindern. Die wurden mit Schmierseife in der Bütt gewaschen und je fünf von ihnen schliefen in einem Bett. Dass früher "Maulwurffänger" ein angesehener Beruf war, beschrieb die Geschichte gleichen Namens. Damals schickten die Bauern ihr Vieh auf die Niersweiden, wo der "Moll" sein Unwesen trieb. Damit die Tiere nicht in ein "Moll-Loch" traten, hatte die Gemeinde einen Fänger eingestellt.

Quelle: Rheinische Post vom 16.04.2010, Magda Korres

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