Großer Plattdeutsch Abend 2011

Details

Veröffentlicht: Mittwoch, 26. Januar 2011 00:00

Geschrieben von Ingo Lenzen

Zugriffe: 644

"Jlöcksellich Nöjoahr" wünschte Vorstandsmitglied Klaus Cörstges der munteren Besucherschar im Hehner Pfarrheim. Der Verein "Talk-About-Us" hatte zum neunten großen Plattdeutschabend eingeladen, der immer wieder großes Interesse findet.

Auch jetzt kamen die Vortragenden aus dem Freundeskreis Gladbacher Mundart Autoren. Mit "Jlabäcker Platt, con jeddem wat, vörr Jruet on Kleen" brachten sie Besinnliches zum Nachdenken, aber auch viel Heiteres zum Schmunzeln und Lachen. Das Programm stellte der Sprecher des Freundeskreises, Kurt P. Gietzen, zusammen.
Zum Auftakt ließ Klaus Cörstges mit einem Text von Hans Hugo Hanrath "Im Stall" das Weihnachtsfest noch ein wening nachklingen. "Ladies first" hieß es dann mit dem Auftakt von Margit Gärtner. Sie ist stets die einzige Frau in der Männergruppe der Autoren und verfügt über eine mehr als 30-jährige Erfahrung im Bereich der Mundart. Dabei bringt sie so manche Geschichte aus der "guten alten Zeit" wie die von der "Komp (Schüssel) wie e Kaarerad". Mehr oder weniger war die Komp Mutters bestes Stück und aus dem Haushalt nicht mehr wegzudenken. Morgens wurden die ganz Kleinen darin gewaschen, danach war Vater dran und dann die übrigen Geschwister. Später wurde das Gemüse darin gewaschen und abends der Kartoffelsalat vorbereitet. Kam Besuch, diente sie zum Ansetzen der Bowle. Für heutige Verhältnisse ein unhaltbarer Zustand, der jedoch Heiterkeit hervorrief.
Die Plattfreunde bringen immer wieder etwas Neues. Auch Aktuelles aus dem Tagesgeschehen hatten sie eingebaut. Da sollte das Christkind Steuern bezahlen, und auch der Lebensmittelskandal war Thema.
Weitere Autoren waren Dieter Coenen und Bruder Horst, Reiner Steppges, Johannes Ohlig, Helmut Schrammel und Kurt P. Gietzen.
Der Freundeskreis der Mundart Autoren ist 18 Jahre alt und Nachfolger eines Stammtisches für Plattdeutsch um Wilhelm Hastenrath. 1992 löste sich dieser auf. Bei einer privaten Zusammenkunft wurde beschlossen, die Arbeit am Platt und den Gedankenaustausch weiterzuführen. Heute trifft sich der Kreis jeden zweiten Dienstag im Monat um 19:30 Uhr in der Gaststätte Alt-Pongs Ecke Pongser Straße/In der Au.

Text: Rheinische Post, 14.01.2011