Ein heiliges Ortszentrum

Wenn die Pilger nach Hehn aufbrechen, haben sie ein ganz bestimmtes Ziel vor Augen: die der Mutter Gottes Maria gewidmeten Gnadenkapelle. Seit 1851 steht das kleine Gotteshaus mitten im Ortszentrum an der Straße Heiligenpesch.

 

Vorher soll dort "eine von Löchern und Gräben durchbrochene Wildnis" gewesen sein, berichtete Leonhard Küppers 1898 in einem Aufsatz. An Stelle des steinernen Baus habe 200 Jahre lang "ein armseliges, lehmendes Kapellchen ohne Turm" gestanden.


In Hehn wird erzählt, dass ein Ackermann zusammen mit seinem Sohn nach getaner Arbeit ein Vater Unser gesprochen und danach ein Marienbildchen gefunden habe. Daraufhin soll dann jenes armselige Kapellchen gebaut worden sein.
"Das Marienheiligtum ist noch älter als die Pfarre", erzählt Peter Schmitz, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates von St. Mariä Heimsichung. Die Pfarre ist aber immerhin schon 151 Jahre alt, im vergangenen Jahr hat die Gemeinde den 150. Geburtstag gefeiert.
Kirche und Kapelle befinden sich nah beieinander, 1894 hat sich noch die Hehner Grotte dazugesellt. Eine Treppe führt über das Truffsteingebilde, in Nischen stehen die 14 Nothelfer. Dazu gehört die heilige Barbara, um die es einmal einen regelrechten Skandal gab: 2004 nach einer Nachtwallfahrt war sie einfach verschwunden. Eine Spaziergängerin fand sie einen Monat später in der Landwehr.