Kegelpokal in Hehner Hand
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- Veröffentlicht: Dienstag, 14. Juli 2009 00:00
- Geschrieben von Ingo Lenzen
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Ein Dieselfahrzeug mit Benzin zu betanken – das sollte einem erfahrenen Autofahrer nicht passieren. Dem Kegelclub „Fistors Jünger“ aus Mönchengladbach ist diese Panne widerfahren, und ihr Ausflug zum Open-Air-Kegeln geriet damit ganz schön ins Wanken. Die siebenköpfige Truppe schaffte es dennoch bis nach Borgloh und wurde am Ende mit dem Gesamtsieg belohnt. Ende gut, alles gut – und auch das Auto hat die Kegeltour unbeschadet überstanden.
„Fistors Jünger“ ist eine Kegelgruppe, die schon seit acht Jahren am Open-Air-Kegeln auf dem Hof Meyer zum alten Borgloh teilnimmt. Rund 200 Kilometer legt die Gruppe jedes Mal dafür zurück. Auch am Samstagmittag hatte sich die Truppe mit zwei Autos aufgemacht, fest entschlossen, an der Spitze mitzumischen. In der Nähe von Lengerich passierte dann die Panne, einer der Fahrer griff – womöglich in Vorfreude auf das große Kegelereignis in Borgloh – zum falschen Zapfhahn und ließ seinen Dieseltank mit Benzin volllaufen. „Gemerkt hat er es erst an der Kasse, als der Preis plötzlich so hoch war“, amüsierte sich ein anderer aus der Gruppe nach der Ankunft in Borgloh. Der falsch betankte Wagen wurde zu einer Werkstatt geschleppt, die Gruppe quetschte sich in das verbliebende Fahrzeug und setzte ihren Weg fort. Nicht umsonst, wie sich am Ende des Wettbewerbes herausstellte: Fistors Jünger waren die Sieger.
Rund 80 Vereine waren trotz unsicherer Wetterlage nach Borgloh gekommen, um auf der Open-Air-Bahn, gebaut vom ausrichtenden verein TuS Trinken, zu kegeln. Zunächst wurden 16 Wurf in die Vollen gekegelt. Die vier besten Gruppen, die schließlich ins Halbfinale kamen, waren neben Fistors Jüngern der Kegelverein „Locker vom Hocker“ aus Osnabrück, der Kegelverein „Konsumpumpe“ aus Wellendorf und die „Lord of Pins“ aus Hagen.
Um das Finale zu erreichen, mussten die Vereine mit möglichst wenigen Würfen die Punktzahl 50 erreichen. Stolperstein der Runde war, dass jede Schnapszahl den Punktestand auf null fallen ließ.
„Fistors Jünger“ und „Locker vom Hocker“ schafften es ins Finale und mussten hier mit dem gleichen Spiel, allerdings bis zur Punktzahl 100, um den Sieg kegeln. Die jungen Männer aus Mönchengladbach siegten souverän und wurden dadurch schnell für den Stress am Nachmittag entschädigt.
Die ewige Tabelle, die der ausrichtende Verein seit seiner ersten Kegelparty im Jahr 2000 führt, führt nun der Club „In der Regel immer voll“ mit 840 Punkten vor „Die Standartnummer“ mit 825 Punkten an. Bis zur Kegelparty am vergangenen Samstag hatte „Die Standartnummer“ die Nase vorne.
Mindestens ebenso interessant wie der Kegelwettkampf selbst war das Rahmenprogramm, das der TuS Trinken auf die Beine gestellt hatte. Zum ersten Mal hatten die Organisatoren unter einem riesigen Lastenfallschirm einen Biergarten aufgebaut. Die Blaskapelle Borgloh sorgte für den passenden musikalischen Rahmen am Nachmittag.
Für die Kinder hatten die Macher der Kegelparty eine Torwand, eine Rollenrutsche und eine Spaßkegelbahn aufgebaut, die großen Besucher konnten sich vor ihrem Einsatz an der Bahn beim Hau den Lukas schon mal aufwärmen.
Am Abend sorgte dann die Band Grace mit Charts und Partyschlagern für Stimmung. Gegen Hunger und Durst gab es Bratwurst und Getränke. Alles in allem war die zehnte Kegelparty wieder einmal ein großer Erfolg und zeigte, dass einem echten Freiluftkegler auch der ein oder andere Regentropfen nichts anhaben kann.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

Die Sieger: „Fistors Jünger“ aus Mönchengladbach kommen seit acht Jahren nach Borgloh. Am Sonntag waren sie erstmals die glücklichen Sieger. Foto: Anke Schneider