Benefizkonzert ein voller Erfolg

Es waren nur wenige Tage um alles zu organisieren, doch Familie Voßekaul wollte „die Sache“ durchziehen und es hat geklappt. Nachdem eine Typisierungsaktion gelaufen war, sollte auch das notwendige Geld für die Auswertung bei der Knochenmark-Spendenzentrale in Düsseldorf zusammen kommen. 

 

Also wurde einige Tage telefoniert, organisiert, Details mit Gemeindereferentin Schwester Stefanie abgesprochen und so spielte die Bigband der Volkshochschule Mönchengladbach, die „Very Hot Stuff“ im Hehner Pfarrheim kostenlos auf, der Leiter Manfred Heinen verzichtete auf die Gage und die Gäste belohnten die Musiker, die sichtlich mit großer Freude spielten, mit viel Applaus. Die Hehner Schützenbrüder halfen mit, die Frauen des Kegelclubs, und jeder der wollte konnte sich einbringen. Spontan gab es eine Tombola – einziger Preis ein von Günter Schatten gespendeter Rundflug über Hehn, den Stefanie Tölkes gewann, die selber kräftig mitgearbeitet hatte. Die Brötchen wurden von der Bäckerei Bereths gestiftet und es gab noch viele, viele  Spender, die nicht genannt werden möchten.
Überall standen Sparschweine die gerne Spenden aufnahmen, es gab Genesungskarten wo die Gäste sich eintragen konnten, die Veranstaltung fand bei gutem Wetter in und um das Pfarrheim herum statt, es herrschte, trotz des „ernsten Hintergrundes“ eine gelöste Stimmung. Dazu trug auch der erste öffentliche Auftritt von „Future Life“ bei, mit Moritz Voßekaul am Schlagzeug, Marko Kuhlen (Gitarre) und Mario Truss (Gitarre und Gesang) .
Was noch auffiel – es waren „alle“ da, ob Nachbarn, Freunde, Bekannte, ob Jung oder Alt und die Vereinsvertreter. Seitens TAU wurden 100 Euro gespendet - weitere Spenden kommen immer noch ein.
Jetzt wurde erste Bilanz gezogen – eine nahezu unglaubliche Summe von über  7.000 Euro kamen bei der Aktion zusammen. DANKE an alle, auch seitens der betroffenen Familie, für so viel Hilfe und Solidarität.

RP-Online:

Nur eine Knochenmarkspende kann zwei Familienväter retten. Die beiden Gladbacher sind an Leukämie erkrankt. Angehörige und Freunde rufen deshalb zu Typisierungs-Aktionen auf. Um diese zu finanzieren, organisierten sie ein Benefizkonzert im Hehner Pfarrheim.

Zwei Familienväter im Alter von 46 und 35 Jahren erhielten vor wenigen Wochen die Diagnose Leukämie. Seitdem ist alles anders, denn beide wissen: Nur ein passender Knochenmarkspender kann ihnen das Leben retten und die bösartige Blutkrankheit heilen.

Doch einen geeigneten Spender gibt es bisher weder in der Familie, noch unter den 19,6 Millionen Einträgen der internationalen Spenderregister. Bereits beim Schützenfest in Hehn und beim Brunnenfest in Hardt waren Besucher deshalb aufgerufen, sich an einer Knochenmark-Typisierung zu beteiligen. Das Prozedere dazu ist denkbar einfach und funktioniert über einen harmlosen Abstrich von der Mundschleimhaut.
 
Genesungskarten unterschrieben
 
Dann erfuhren Freunde des 46-Jährigen allerdings, dass die Kosten für eine Ersttypisierung in Höhe von 50 Euro weder von Bund oder Ländern, noch von den Krankenkassen übernommen, sondern ausschließlich über Spendengelder finanziert werden. Kurzerhand setzten sie alle Hebel in Bewegung und organisierten ein Benefizkonzert im Hehner Pfarrheim.

"Was nutzt es, wenn die Probe vorhanden ist, aber nicht ausgewertet werden kann, weil Gelder fehlen", erklärt Ilona Vossekaul, eine der Initiatorinnen und Bekannte des Betroffenen. Rund 300 Freunde, Nachbarn und Interessierte sind zum Konzert gekommen. Genesungskarten wurden unterschrieben, Lose für eine Tombola verkauft und Typisierungssets verteilt. Auch Mitglieder der Familie waren gekommen und blickten fast ungläubig auf die vielen Menschen, die einfach helfen und Anteil nehmen wollten.
 
"Manchmal muss man einfach machen", sagt Ilona Vossekaul und ist damit nicht alleine. Auch die Vereinsfreunde des 35-jährigen Familienvaters aus Eicken, der im ASV Dojo aktiv ist, haben eine Typisierungs- und Spendenaktion geplant. Bei der Veranstaltung am 21. Juli im Vereinsheim werden den Freiwilligen zehn Milliliter Blut abgenommen. Auf die Überprüfung per Wattestäbchen wurde bewusst verzichtet, um die Teilnehmer auf eine eventuelle spätere Knochenmarkspende vorzubereiten. Denn diese bringt Unannehmlichkeiten mit sich – bei der klassischen Knochenmarkspende zum Beispiel einen kurzen Krankenhausaufenthalt.

"Dafür hat derjenige aber das unbezahlbare Gefühl, jemandem das Leben gerettet zu haben", sagt Carla Kreissig, Geschäftsführerin der Westdeutschen Spenderzentrale. Auch entstehen dem Spender keine Kosten, diese übernimmt die Krankenkasse. Die Standardmethode zur Gewinnung von Blutstammzellen ist jedoch die Separation aus dem Blutkreislauf, die ambulant durchgeführt werden kann, betont Kreissig.

"Es ist eigentlich schlimm, dass man oft erst dann aktiv wird, wenn man ein Gesicht zu einer Erkrankung hat", erzählt ein Besucher in Hehn und trifft damit das Empfinden der meisten Anwesenden. Denn alle sind sich an diesem Abend einig, wenn die Aktion den beiden Betroffenen aus Mönchengladbach nicht hilft, dann werden die durchgeführten Typisierungen und Spendengelder dazu dienen, dass einer anderen an Leukämie erkrankten Person geholfen werden kann.

143 potentielle Lebensretter
 
Immerhin kommen bei dem Benefizkonzert rund 7158 Euro zusammen. Das macht 143 weitere potentielle Lebensretter. Die Wahrscheinlichkeit, dass mit dem richtigen Spender die vollständige Genesung einsetzt, ist groß. Rund 75 Prozent der Leukämie-Kranken, die die passende Spende erhalten haben, werden laut Kreissig wieder gesund.

Klaus Cörstges und Ulf Kreuels bei der Spendenübergabe.