Neue Straße zum Borussia-Park umstritten

Anwohner machen einen Vorschlag für eine neue Shuttlebus-Route - dafür müsste das Fanhaus verlegt werden.

Die Idee einer neuen Zufahrt zum Borussia-Park von Wolfsittard aus stößt bei den Bewohnern der dortigen Honschafen auf wenig Begeisterung. Rund 100 Anwohner haben am Dienstagabend gegenüber drei CDU-Ratsleuten ihre Bedenken gegen den Bau einer neuen Straße für die Shuttlebusse entlang der ehemaligen Bahntrasse geäußert. "Das ist bislang nur ein Vorschlag Borussias", sagte CDU-Ratsherr Friedhelm Stevens. "Eine Straße für den Shuttleverkehr würde sicherlich eine erhebliche Belastung für die Bürger in der Umgebung sein."

Seit langem ist klar: Bei der An- und Abfahrt muss nachgebessert werden. Borussia war seinerzeit das Gelände mit fertigem Bahnanschluss versprochen worden. Auch wenn die Bahntrasse noch nicht entwidmet ist, dürfte klar sein, dass dort keine Züge mehr fahren werden. Unkraut wuchert aus dem Gleis, ein schweres Tor versperrt die Zufahrt zu einer Grünfläche mit Biotop - und genau dort könnte als Alternative zur sehr teuren Bahnstrecke die neue Straße hindurch führen. Ratsfrau Annette Bonin sagte dazu den Anwohnern: "Es gibt noch keine konkrete Planung, sondern den Wunsch Borussias zu prüfen, wie man die Fangruppen besser trennen kann." Die Kosten seien noch nicht durchdacht, wer den Bau denn finanzieren müsste und weitere Verkehrsfragen. Und über alles muss am Ende auch erst noch die Politik entscheiden. Bisher habe es aber keinerlei Beratung in der Fraktion darüber gegeben, beteuerte Stevens.

Bisher fahren die Shuttlebusse aus Rheydt, die die Gästefans zum Stadion chauffieren, über die Straße "Am Borussiapark". Die Busse steuern am Stadion den Anfang dieses Jahres erweiterten Shuttlehaltepunkt Süd an. Dort kommen sie unter anderem direkt am Fanhaus der Gladbacher vorbei. Das würde Borussia gerne ändern und die Gästefans über eine neue, eigens für die Busse reservierte Straße durch Wolfsittard leiten. Diese Route war nämlich immer Bestandteil der Verkehrsplanungen im Nordpark, heißt es bei der Stadt: "Im Rahmen der Gesamtplanung des Nordparks war und ist die alte Bahntrasse immer für die notwendige Erschließung durch den Öffentlichen Personennahverkehr vorgesehen und planungsrechtlich abgesichert worden." Zu einer ersten Variante der Straße, die direkt zum Kreisverkehr der Straße "Am Borussiapark" führen sollte, gibt es nun auch eine zweite: Die führt über die Bahntrasse weiter am Biotop vorbei fast bis zum Hockeypark - wo die Shuttlebusse bisher halten. Das zeigt, in welch frühem Stadium die Pläne noch sind.

Die Anwohner allerdings haben eine dritte Idee: Nämlich das Fanhaus hinter die Nordkurve, und zwar auf den Parkplatz neben dem ehemaligen Theater im Nordpark, zu verlegen und die neue Zufahrt durch den Parkplatz P3 und den jetzigen Standort des Fanhauses zur Gladbacher Straße zu führen. Ratsfrau Bonin, planungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, nahm die Idee auf. "Das ist kein dummes Zeug, sondern wohldurchdacht", betonte Anwohner Bert Lingen.

Quelle: RP-Online, Von Andreas Gruhn