Das Fest Mariae Heimsuchung

Das Fest Mariae Heimsuchung

Da Hehn ein Marienwallfahrtsort war, ist es nicht weiter verwunderlich, dass man die neue Kirche der Muttergottes weihte. Warum man aber das am 2. Juli gefeierte Fest Mariae Heimsuchung wählte, ist nicht bekannt. Es mag damit zusammenhängen, dass Halm am 5. Juli des Jahres 1851 den Grundstein für die Kirche gelegt hatte. Das waren drei Tage nach diesem Marienfest, also noch in der Oktav.

Das Fest beruht auf dem biblischen Bericht des Besuchs Marias bei ihrer Verwandten Elisabeth. Es ist im Franziskanerorden entstanden und wurde 1570 in den allgemeinen Festkalender aufgenommen. Seit 1969 wird das Fest am 31. Mai gefeiert, weil es sinnvoller erscheint, es vor der Geburt des hl. Johannes zu begehen. Doch durfte der 2. Juli im deutschen Sprachraum wegen seiner Verwurzelung in der Volksfrömmigkeit beibehalten werden.
Das Fest weist auf die „erste Erscheinung des menschgewordenen Gottes“ (G. Nitz) hin.
Da Hehn als erste Auspfarrung in Mönchengladbach ein Marienpatrozinium bekam, verfuhr man mit den späteren ebenso und rief damit zugleich ins Gedächtnis, dass die Gladbacher Hauptpfarre der Gottesmutter geweiht war und ihre Tochterkirchen deshalb Marienkirchen waren.

Ein Fest für die ganze Gegend

Nachdem man sich für das Fest Mariae Heimsuchung entschieden hatte, war es selbstverständlich, am 2. Juli 1853 die Kirche einzuweihen, was Alexander Halm mit Erlaubnis aus Köln tat. Er hatte den Hehnern ihr forsches, sich an keine Vorschriften haltendes Vorgehen längst verziehen. Deshalb sprach er aus Überzeugung von „einem Festtag für die ganze Gemeinde“.
Ein Wermutstropfen fiel in den Freudenbecher: die hohen Kosten, die fast 5.200 Taler ausmachten und den Kostenvoranschlag um das Doppelte überschritten.
Das war eine Menge Geld und entsprach dem mehr als 32-fachen eines Jahresverdienstes eines Gladbacher Webers. Doch muss man bedenken, dass fast die Hälfte der Summe schon aufgebracht worden war und man davon überzeugt war, auch den Rest noch aufzubringen, was auch mit Mühen geschah.
Nach der Einweihung durch Halm erfolgte dann sieben Jahre später am 26. Juli 1860 die feierliche Konsekration durch den Kölner Weihbischof und Förderer der Neogotik Anton Friedrich Baudri (1804-1893).

Die Hehner Muttergottes, Foto aufgenommen 1982