125 Jahre Pfarre Hehn - Leo Eißen, Pfarrer seit 1973

Am 2.12.1973 wurde Pfarrer Leo Eißen, geb. 1933 in Birgelen, als neuer Pfarrer von Hehn eingeführt. Dieser Sonntag war einer der sogenannten autofreien Sonntage während der ersten Ölkrise. 

Trotz dieses Handicaps und Wetterunbilden waren zahlreiche Gläubige aus den Orten seines bisherigen Wirkens angereist: aus Lendersdorf bei Düren, wo er von 1969 bis 1973 Pfarrvikar und Pfarrer war; aus Neuwerk, wo er von 1964 bis 1969 als Kaplan tätig war; aus Baesweiler, wo er seit der Priesterweihe von 1960 bis 1964 Kaplan war; und nicht zuletzt aus seiner Heimatgemeinde in Birgelen, in der einstmals auch Pfarrer Theodor Joebges viele Jahre als Kaplan gewirkt hatte.

1974
Pfarrer Wilhelm Nilkens, der seit 1955 im Ruhestand in Hehn lebte, feierte am 7.3.1974 sein "Goldenes Priesterjubiläum". Die Pfarrangehörigen nahmen an diesem Ereignis regen Anteil durch den Besuch des feierlichen Hochamtes und der Festakademie in der Turnhalle. Pfarrer Nilkens verstarb am 22.11.1979 im gesegneten Alter von 82 Jahren nach kurzer Krankheit. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof in Hehn.
Im April 1974 wurde das DJK-Blasorchester gegründet. Die Initiative hierzu lag bei Pfarrer Leo Eißen, der bereits in den Orten seines vorherigen Wirkens ebenfalls Blasorchester gegründet hatte.

1975 Neue Kirchenglocken
Die bisher benutzten Kirchenglocken stammten aus dem Jahre 1922 und wurden in Apolda/Thüringen gegossen. Es handelte sich um Stahlglocken, von denen zwei einen Sprung hatten und deshalb nur noch Schrottwert besaßen. Am 30.11.1975 ist es soweit. Die treuen Glocken sind in der Kirche vor der Kommunionbank aufgebaut. Sie tragen die Namen: Maria, Josef, Michael und Rochus und werden von den ortsgeistlichen Pfarrer Nilkens, Pfarrer Hermannspahn, Pater Venhovens und Pfarrer Eißen geweiht. Den ganzen Sonntag hindurch wird die Kirche nicht leer, es dröhnt immerfort, jeder möchte die Bronzeglocken zum Klingen bringen. Mit den Glocken wird auch ein neues Läutwerk mit elektrischer Schaltuhr installiert. Die Glocken wurden in der Eifeler Glockengießerei Mark/Brockscheid bei Daun gegossen.

1976
Am 3.10.1976 feierten das Kloster St. Maria und die Pfarrgemeinde das 125jährige Jubiläum der Genossenschaft der Armen Dienstmägde Jesu Christi. Der Festtag wurde durch ein Triduum vorbereitet. Am 3.10. zelebrierte Herr Weihbischof Buchkremer ein Hochamt, danach fand ein Festakt in der Turnhalle statt. Die Dernbacher Schwestern, die seit 1868 in Hehn sind, unterhalten in Hehn das Provinzialmutterhaus, ein Exerzitienhaus für die Ordensprovinz sowie Erholungsheim für die Schwestern. Angegliedert ist ein Altenheim mit ca. 50 Plätzen, die Pflegevorschule und der Kindergarten für 50 Kinder.

1977
Am 18.12.1977 feierte Pater Theo Venhovens, der seit vielen Jahren als Seelsorger im Kloster tätig ist, sein 40jähriges Priesterjubiläum. Dem Festakt in der Kirche schließt sich ein Empfang in der Turnhalle an, zu dem eine große Anzahl von Gläubigen erschienen ist. Pater Venhovens verstarb überraschend am 17.3.1983. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof in Hehn.

1977-1983
Die folgenden Jahre sind einer sehr dringend erforderlichen Baumaßnahme gewidmet: der Erhaltung und Restaurierung der Pfarrkirche. Die sehr umfangreichen Arbeiten werden in drei Bauabschnitte unterteilt

1. Bauabschnitt
Außenrenovierung der Kirche
Dieser Bauabschnitt konnte im Laufe des Jahres 1980 abgeschlossen werden. Zahlreiche Maßnahmen, die zur Erhaltung des Gebäudes erforderlich waren, können mit einiger Aufmerksamkeit erkannt werden.

2. Bauabschnitt
Innenrenovierung 1. Teil
Innerhalb dieses Abschnitts wurde eine neue Heizung installiert, der Fußbodenuntergrund erneuert und nach den neuen Plänen eine Altarinsel innerhalb des Oktogons geschaffen. Den Abschluß dieses Bauabschnittes bildete die Verlegung eines neuen Fußbodens. Durch Eigenleistung der Pfarrangehörigen konnten besonders in diesem Bauabschnitt erhebliche Kosten eingespart werden.

3. Bauabschnitt
Innenrenovierung 2. Teil
Der 2. Teil der Innenrenovierung ist fast abgeschlossen. Die Kirche hat einen neuen Anstrich erhalten, die Beleuchtung wurde erneuert und das alte Kreuz nach Restaurierung wieder im Oktogon aufgehängt. Leider sind die Bänke noch nicht in der geplanten Ausführung fertiggestellt, was jedoch im Laufe des Jahres 1983 erfolgen soll. Erst zu diesem Zeitpunkt kann das Grundkonzept der Innenrenovierung "Der Altar als Mittelpunkt der Kirche" als abgeschlossen gelten.

Text: Helmut Lenzen