150 Jahre Pfarre St. Mariae Heimsuchung - Weggemeinschaft

Die schwindende Zahl der Priester führte im Bistum Aachen dazu, dass immer weniger Geistliche immer mehr Pfarren übernehmen mussten. So wurde Leo Eißen 1982 zusätzlich Pfarrer von St. Matthias in Günhoven. Der Ort hatte ursprünglich zur Helenagemeinde in Rheindahlen gehört.
1952 war das Rektorat Günhoven entstanden, das zehn Jahre später kirchenrechtlich a1s Pfarre selbstständig wurde. Von 1952 bis 1981 stand an der Spitze der Gemeinde Pfarrer Franz Wellner (1907-1981).

 

1990 kam Dorthausen, das ebenfalls ursprünglich Teil der Rheindahlener Kirchengemeinde gewesen war, als Kapellengemeinde zu Hehn hinzu. 1961 war in Dorthausen eine kleine Kirche nach Plänen des Mönchengladbacher Architekten Willi Decker zu Ehren des hl. Christophorus gebaut worden, die 1962 feierlich eingeweiht worden war.

Die Weggemeinschaft Hehn-Günhoven-Dorthausen, wie sie sich nach einem Wort des Aachener Bischofs Klaus Hemmerle nannte, umfasste etwa 5.000 Seelen.
Die Diskussion um weitere Veränderungen der pfarrlichen Struktur hielt an. Am vorläufigen Ende der Überlegungen zur Bildung einer Gemeinschaft der Gemeinden Mönchengladbach Süd-West auf den Grenzen des ehemaligen Dekanates hat Pfarrer Eißen noch mitgewirkt. Die Umsetzung hat er nicht mehr erfahren. Als Vollendung seines Lebenswerks empfand er die Neugestaltung der Kirche und die Anlage der kirchlichen Einrichtungen rund um das Kirchengebäude.
Am 19. Juni 2006 ist er, von seiner Gemeinde tief betrauert, gestorben. Er war als Mensch nicht immer einfach. Er war ein Mensch mit Ecken und Kanten. Aber gerade das kennzeichnete ihn in einer Zeit, in der es oft genug mehr um Schein als um Sein geht. Zahlreiche Freunde und Mitstreiter, Weggefährten, Familien- und Gemeindemitglieder erwiesen ihm die letzte Ehre, als er seine Ruhestätte im Pfarrergrab auf dem Hehner Friedhof fand.
Von den anwesenden Priestern bemerkte einer: Er habe schon viele Mitbrüder zu Grabe getragen, aber so einem feierlichen Begräbnis, das die drei Gemeinden für Pfarrer Eißen ausgerichtet hatten, habe er noch nicht beigewohnt.

Gemeinschaft der Gemeinden Mönchengladbach Süd-West

Am Ende der Erörterung neuer pfarrlicher Strukturen stand im Dezember 2006 ein pastoraler Zusammenschluss der Pfarreien zur Gemeinschaft der Gemeinden Mönchengladbach Südwest, deren Leitung Pfarrer Harald Josephs (Jg. 1959) übernommen hat. Zu ihr gehören St. Helena Rheindahlen mit den drei Kapellengemeinden Mennrath, Gerkerath und Sittard, sowie St. Rochus Broich-Peel, St. Mariä Heimsuchung Hehn mit Dorthausen, St. Matthias Günhoven, St. Michael Holt, St. Hermann Josef Speick und Heilig Kreuz Westend.
Kirchenrechtlich ist Pfarrer Josephs Pfarradministrator von Hehn. Er wurde am 14. Januar 2007 feierlich in Hehn vorgestellt und auf dem anschließenden Empfang im Pfarrheim herzlich begrüßt. Pfarrer Josephs wohnt im Pfarrhaus von Rheindahlen. Die erste Etage des Hehner Pastorats ist vermietet.
Das Parterre wird noch durch die Pfarre genutzt. Durch die Gründung der Verwaltungszentren durch das Bistum Aachen im Januar 2007 ist die eigenständige Pfarrverwaltung in Hehn aufgehoben. Anfallende verbliebene Aufgaben werden von Ehrenamtlichen übernommen.
Als Ansprechpartnerin für Hehn, Dorthausen und Günhoven wurde weiterhin Sr. Stefanie Kallenborn benannt. Auch in Zukunft werden die zurückgehende Priesterzahl und die angespannte finanzielle Situation des Bistums die Gemeinden beschäftigen. Die kommenden Jahre werden zeigen, in welchen Bereichen Kooperationen mit den Nachbargemeinden möglich und/oder notwendig werden.
Doch unbestritten ist: Um auch künftig ein florierendes Gemeindeleben zu gewährleisten, bedarf es vieler Frauen und Männer, die sich in den unterschiedlichen Bereichen der Pastoral, Caritas und Verwaltung engagieren.
Da gilt es, die Balance zu finden zwischen dem Festhalten am Traditionellen und Bewährten und dem sich Einlassen auf Erneuerungen und Veränderungen.

Das Kreuz auf der Apsis der Hehner Pfarrkirche