Hehn, ein beliebter Wallfahrtsort

Pfarrer Jöbges ließ nicht nur die Grotten bauen, sondern sorgte überdies für die Pflanzung einer Ulmenallee entlang des Kirchgeländes, das damit zu einer geschlossenen Einheit wurde. Die Ulmen mussten 1925, als sie eine Krankheit befallen hatte, zu zwei Dritteln gefällt und durch Linden ersetzt werden.

Die Allee diente auch als Prozessionsweg für die von Jöbges 1898 gegründete Rosenkranzbruderschaft. Die Schönheit der Anlage sprach sich rund. Pilgerfahrten nahmen zu. Gastwirtschaften siedelten sich an, sodass auch für die nötige Infrastruktur gesorgt war.

1904 besuchte der Kölner Erzbischof Antonius Kardinal Fischer, der 1890 schon einmal als Weihbischof in Hehn gewesen war, Pfarrkirche und „Gnadenkapelle“.
Im gleichen Jahr hatte er in einem Hirtenschreiben anlässlich des 50. Gedenktages der Verkündigung des Dogmas der Unbefleckten Empfängnis, das in der Kölner Erzdiözese sonntags verlesen worden war, neben anderen Wallfahrtsstätten Hehn ausdrücklich empfohlen. Das führte zu einem „Schub“ an Pilgern. Außerdem wirkte sich für Hehn positiv aus, dass Papst Pius X. 1907 genehmigte, dass die Weltkirche am 11. Februar das Fest der Erscheinung der Muttergottes in Lourdes feiern durfte.

Die Josefskapelle

1915 wurde die Josefskapelle fertig, die aus einem Vermächtnis der Familie Stops bezahlt wurde. Den Altar schuf der Gladbacher Bildhauermeister Karl Maydt. 1957 wurde an ihrer Rückwand außen zur Erinnerung an die Toten des Zweiten Weltkriegs ein Mosaik angebracht, das den hl. Michael darstellt und von Josef Höttges, der auch die Fenster der Marienkapelle entworfen hat, geschaffen worden war.


Tod von Pfarrer Jöbges

Theodor Jöbges starb während des Ersten Weltkriegs. Sein Nachfolger Wilhelm Pastern notierte dazu, was uns heute schwer verständlich ist: Der Verstorbene habe wenig Dank und Anerkennung gefunden, aber dennoch die Pfarrgemeinde zur Universalerbin eingesetzt. Das sei die „Rache des edlen Priesters für soviel ihm angetanes Leid“ gewesen. Seine letzte Ruhestätte fand Jöbges auf dem Hehner Friedhof.

Mädchen tragen die Muttergottes, um 1954